05. Stuttgarter verkehrswissenschaftliches Fachgespräch des VWI

Thema: "Weiterentwicklung von Bewertungsverfahren für Verkehrswegeinvestitionen"

Datum: 31.10.2008
Referenten: Univ.-Prof. Dr.-Ing. Ullrich Martin, Dr.-Ing. Harry Dobeschinsky, Dr.-Ing. Michael Baier, Dipl.-Ing. Peter Sautter, Dipl.-Ing. Bernd Raubal,

Zusammenfassung

Ende Oktober 2008 wurden beim 5. Stuttgarter VWI Fachgespräch lebhafte und intensive Diskussionen zum Thema „Weiterentwicklung von Bewertungsverfahren für Verkehrswegeinvestitionen“ geführt.

Nachdem das Fachgespräch am Vorabend mit einer Führung durch Stuttgarts Innenstadt und einer kleinen Stadtrundfahrt mit anschließendem gemeinsamen Abendessen begonnen hatte, wurde am zweiten Tag intensiv gearbeitet.

Im Anschluss an die einführenden Worte von Prof. Martin schloss sich der Vortrag von Dipl.-Ing. Peter Sautter von der Ingenieur Gesellschaft Verkehr Stuttgart über „Bewertung im europäischen Rahmen am Beispiel des Hochgeschwindigkeitsverkehrs in Norwegen“ an. Er berichtete über die Adaption der Methodik der Bundesverkehrswegeplanung an die norwegischen Rahmenbedingungen, da ein vergleichbares nationales Verfahren in Norwegen nicht vorliegt. Darüber hinaus stellte er das in Norwegen eingeführte Verfahren zur Berücksichtigung von Unsicherheiten im Planungsprozess vor.

Dipl.-Ing. Bernd Raubal vom VWI referierte über einen Ansatz zur „Verkehrsträgerübergreifenden Bewertung“. Die heute zur Anwendung kommenden Verfahren beschränken sich in der Regel auf jeweils einen Verkehrsträger und betrachten somit Gesamtverkehrssituationen nur ausschnittsweise. Konkurrenzsituationen, aber auch Synergieeffekte können damit nicht berücksichtigt werden. Der vorgestellte Ansatz greift mit Nutzen-Kosten- Untersuchungen mit erweitertem Alternativenraum die Möglichkeit auf, in einem Vorentscheidungsverfahren und einer erweiterten Nutzen-Kosten-Untersuchung alle relevanten Planungen einzubeziehen und einer gemeinsamen Bewertung zu unterziehen.

Dr.-Ing. Michael Baier von BSV Büro für Stadt– und Verkehrsplanung Dr.-Ing. Reinhold Baier GmbH Aachen berichtete über die „Erarbeitung neuer Richtlinien für Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen an Straßen – Zielsetzung und Vorgehensweise“, die Fortschreibung der RAS-W (EWS). Die gerade begonnenen Arbeiten, an denen das VWI im Rahmen des Konsortiums beteiligt ist, haben zum Ziel, die RAS-W auf den aktuellen Stand fortzuschreiben und als verbindliches Verfahren einzuführen.

Die lebhaften Diskussionen zu den einzelnen Vorträgen sowie in der abschließenden thematischen Gesamtdiskussion zeigten, dass der Bewertung von Maßnahmen im Verkehr auch zukünftig eine hohe Bedeutung zukommt.

Dr. Dobeschinsky schloss die Veranstaltung mit einer Zusammenfassung und der Hoffnung nicht nur zu diesem Thema weiter im Gespräch zu bleiben und die Diskussionen fortzuführen. Gleichzeitig kündigte er eine Fortführung der Stuttgarter VWI Fachgespräche auch im nächsten Jahr an.

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